6. Y-CHROMOSOM - Das Y-Chromosom ist nicht einfach nur ein verkümmertes X-Chromosom

 

Richtigstellung falscher Meinungstrends im Gender-Zeitalter



 Y-CHROMOSOM - Das Y-Chromosom ist nicht einfach nur ein verkümmertes X-Chromosom


Kurz zusammengefasst:

Das Y-Chromosom ist keine degenerierte Version des X-Chromosoms, es hat sich spezialisiert, also weiterentwickelt. So hat es die Fähigkeit entwickelt, fehlerhafte Sequenzen abzuspalten, während das X-Chromosom diese Weiterentwicklung nicht vollzogen hat und fehlerhafte Sequenzen beibehält.

Diese Weiterentwicklung zeigt auf, dass es sich bei der Veränderung des Y-Chromosoms nicht um eine Verkümmerung handelt, sondern um eine zielgerichtete und sinnvolle Verbesserung.

Verlinkte Quellen am Ende des Kapitels

Fehlerhafte Darstellung des Y-Chromosoms in den Medien

Frauen und Männer haben unterschiedliche Geschlechtschromosomen, auf denen die Erbanlagen gespeichert sind. Frauen besitzen zwei X-Chromosomen und Männer ein X-Chromosom und ein Y-Chromosom. Das Y-Chromosom ist kleiner als das X-Chromosom und besitzt dadurch weniger Erbinformationen. 

Aufgrund seiner verhältnismäßig geringen Größe wurde das Y-Chromosom in den Medien oftmals fälschlicherweise als unterentwickelt, degeneriert oder verkrüppelt dargestellt. 

Ein Beispiel: 

Der Spiegel, eigentlich ein politisches Magazin, publizierte in seiner Titel-Story(!) (Ausgabe 38) einen Bericht mit dem Titel: "Eine Krankheit namens Mann". Folgende Aussagen wurden in diesem Bericht getätigt:

  • Das Y-Chromosom ist ein Krüppel.
  • Das vermeintlich starke Geschlecht ist in Wirklichkeit ein Mangelwesen. 
  • Männer kommen mit einem eingebauten Defekt zur Welt.
  • Männer erscheinen wie genetisch verkorkste Frauen. 
  • Der Mann ist ein schwächliches Geschöpf.
  • Männer sind kostspielig und ineffektiv. 
  • Einmal entstanden, wird man die Männer nicht mehr los.
  • Es wäre erschreckend, wenn es letztendlich ohne Männer doch nicht geht. 

Allein der Titel hätte in unserer durch Feminismus geprägten Gesellschaft einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, hätte man den Artikel "Eine Krankheit namens Frau" getauft. Wahrscheinlich hätte der verantwortliche Journalist seinen Hut nehmen können. Ihm würde der Ruf des Frauenfeindlichen anhaften und er würde in Zukunft keine Aufträge mehr bekommen.

Das Y-Chromosom hat sich spezialisiert bzw. weiterentwickelt

Tatsächlich handelt es sich bei der geringeren Größe des Y-Chromosoms nicht um eine Degeneration sondern um eine Spezialisierung, die der Spezies Mensch einen eindeutigen Überlebensvorteil bietet. Dies wird im Folgenden erläutert:

Der weibliche Geschlechtschromosomensatz XX funktioniert nach folgendem Prinzip:

  • Das eine X-Chromosom stellt eine Sicherheitskopie des anderen dar. 
  • Schleicht sich auf einem X-Chromosom ein Fehler ein, springt die Sicherheitskopie ein.
  • Auch bei fehlerhafter Genetik (Genotyp) ist in diesem Fall die Frau in ihrem Erscheinungsbild (Phänotyp) körperlich gesund.
  • Eine Frau, die vom Phänotyp her körperlich gesund erscheint, kann fehlerhafte Gene besitzen und diese auch vererben. Das ist kein so großer Überlebensnachteil für die Gemeinschaft, da Frauen ihre Gene nicht so massiv streuen können wie Männer.  

Der männliche Geschlechtschromosomensatz XY funktioniert nach folgendem Prinzip:

  • Das Y-Chromosom kann sich (im Gegensatz zum X-Chromosom) selbst reparieren, indem es fehlerhafte Sequenzen einfach abspaltet. 
  • Befindet sich jedoch auf dem X-Chromosom des Mannes ein Fehler, kann dieser häufig nicht durch das Y-Chromosom kompensiert werden, da dieses oftmals keine zweite Kopie der entsprechenden Erbinformation bereit hält.
  • Eine solche fehlerhafte Genetik tritt beim Mann viel wahrscheinlicher auch im Phänotyp auf, das heißt, der Mangel ist körperlich sichtbar (und nicht unsichtbar, wie häufig beim weiblichen Geschlecht). 
  • Ein solcher Mann hat ein deutliches Handicap. Wenn er die männliche Lebensweise (Jagd, Kampf etc.) überhaupt überlebt, so wird er zumindest kein Alpha-Mann und streut seine fehlerhafte Genetik kaum oder gar nicht. 
  • Beim Alpha-Mann ist die Wahrscheinlichkeit einer gesunden Genetik recht hoch, so dass es für die Gemeinschaft einen Überlebensvorteil darstellt, wenn er massiv seine Gene streut. 

Überlebensvorteil durch das Y-Chromosom

Das Y-Chromosom bringt einer Gemeinschaft also einen starken Überlebensvorteil, da es dafür sorgt, dass Männer mit fehlerhafter Genetik keine Frauen durch Schwangerschaft besetzen, die mit einem Alpha-Mann wesentlich gesünderen Nachwuchs gezeugt hätten. 

In der Tierwelt

Das Y-Chromosom ist in der Natur übrigens nicht immer ein Zeichen von Männlichkeit. Beispielsweise besitzen bei Fliegen die Weibchen ein Y-Chromosom. Da Fliegen eine vollkommen andere Lebensweise haben als Menschen, ist das ihrem Fall ein Überlebensvorteil. 

Das Prinzip der Streuung der Gene, das beim Menschen beim Mann sichtbar ist, trifft bei den Fliegen auf die Weibchen zu, denn diese legen massenweise Eier, während die Männchen ihre Gene wesentlich weniger streuen.




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Hinweis:

Es ist möglich, dass sich einige Menschen von den hier aufgeführten Fakten nicht überzeugen lassen wollen. Hat ein Mensch einmal eine vorgefasste Meinung, will er oftmals darauf beharren, selbst wenn er überzeugende Gegenargumente wie zum Beispiel objektive Studien erfährt. Wenn jemand aus vermeintlich eigener Erfahrung (oder weil er es oft genug gelesen oder gehört hat) glaubt, dass "magische Steine" Krankheiten heilen können, lässt er sich auch nicht durch wissenschaftliche Gegenbeweise davon abbringen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Krankenschwester (oder Arzt/Ärztin), die 100 Blutentnahmen machen kann, bei denen die Männer keinen Piep von sich geben. Sagt aber nur einer "autsch", schimpft sie reflexartig über die Wehleidigkeit der Männer, so, wie sie es durch gewisse Meinungstrends (Male Bashing) gelernt hat. Das Prinzip wehleidiger Mann prägt sich dadurch in ihrem Gedächtnis ein und wird so zu einer Überzeugung, die, so glaubt sie, durch vermeintlich eigene Erfahrung entstanden ist (Wahrnehmungsfehler durch Stereotype). In der Psychologie spricht man in solchen Fällen von einem Beurteilungsfehler dessen Entstehung auch durch gewisse populäre Meinungstrends begünstigt wird, die oft durch die Medien (Male Bashing) in die Köpfe getragen werden. Frauen, die "autsch" sagen, toleriert die Krankenschwester hingegen einfach. Frauen, die keine Miene verziehen, sind ihr zusätzlich jedes Mal eine Bestätigung, dass Frauen unempfindlicher sind als Männer. Das Ganze spielt sich wie so vieles unbewusst ab.

Tatsächlich zeigen Studien, dass Frauen häufiger als Männer unter Spritzenangst leiden (Injektionen, Blutentnahmen etc.) und auch schneller "autsch" sagen (siehe Ergebnisse der Schmerzforschung im Kapitel Schmerzforschung). Auch unter Blutphobie (Übelkeit bis Ohnmacht beim Anblick von Blut) leiden Frauen häufiger sowie allgemein häufiger unter Angststörungen. Allerdings werden Angst- und Schmerzäußerungen der Männer stärker bewertet und wahrgenommen, weil wir dem weniger Toleranz entgegenbringen.