VERSCHIEDENES

 


Richtigstellung falscher Meinungstrends im Gender-Zeitalter


Das vorliegende Kapitel „Verschiedenes“ ist lediglich ein untergeordnetes Bonuskapitel. Die studiengestützten Hauptthemen sind in der Kapitelübersicht verlinkt:    



1.

Rollenbilder im Gender-Zeitalter

Kürzlich (Dezember 2023) habe ich mich mit dem Dortmunder Männercoach Fabian Edzard Schneider unterhalten. Unter anderem geht es um das Thema Rollenbilder. Nach dem wirklich sehr interessanten und sympathischen Gespräch fiel mir dazu eine wahre Begebenheit ein, die ich an dieser Stelle erzählen möchte:  

Zum allgemeinen Verständnis dieser Begebenheit folgendes:

Die Meinung darüber, wie sich Männer und Frauen zu verhalten haben und wie sie öffentlich dargestellt werden sollen, hat sich in unserem Gender-Zeitalter stark verändert. Dazu ein Beispiel:

Ich war mit meiner sensationellen Frau Christine im Sommer 2023 im Movie Park in Bottrop. Wir gingen dort in eine Action-Vorstellung mit Autorennen und Stunts. Im Vordergrund der Handlung war ein Agentenpaar. Ein Mann und eine Frau, die mit der Bekämpfung diverser Verbrecher beschäftigt waren. 


Die Frau trat dabei stets taff auf, zeigte sich dominant, mutig und stark. Der Mann duckte sich jedoch bei jedem lauten Geräusch, versteckte sich andauernd vor gefährlichen Situationen hinter irgendwelchen Säulen oder Fahrzeugen und wurde von der Frau immer wieder energisch in das Geschehen hineingezogen, wenn er mal wieder davonlaufen wollte. 

Diese Show war für mich ein (natürlich zufällig überzogenes) Spiegelbild der heutigen Rollen, in denen Männer und Frauen häufig in den meinungsmachenden Medien dargestellt werden.

Die Darstellung solcher neumodischer Rollenbilder wird derzeit frenetisch gefeiert. Hätte man in dieser Show hingegen eine ängstliche Frau und einen mutigen Mann gezeigt, wäre den Veranstaltern die Empörung der Zuschauer und der Medien gewiss gewesen.

Nun zu der Begebenheit, die ich anfangs erwähnte:

Ich war auf einer Kirmes in einem Geisterhaus, auch einer Geisterbahn ohne Fahrzeuge. Die Besucher finden sich dort in Gruppen durch verschiedene mit gruseligen Themen.


Ich selbst bemerkte mich in einer Gruppe bestehend aus fünf hauptsächlich jüngeren Pärchen. Nach einiger Zeit betraten wir einen Raum, in dem mittig ein großer Sarkophag in dem eine Mumie lag. Eine düstere Stimme verkündete, man sei nun in der Gruft des Pharaos und es gäbe kein Entkommen.

Die fünf Pärchen, insbesondere die Damen, blickten demonstrativ cool und gelangweilt auf die Mumie. Dann ging plötzlich das Licht aus und ich rief laut: 

"HA!!!"

Schlagartig erklangen daraufhin panische Schreie der anwesenden Frauen (kein einziger Mann schrie) und als zwei Sekunden später zeigte sich das Licht wieder anging sich mir folgendes Bild:

Die jungen Männer standen weiterhin da, wo sie gestanden hatten, und ihre Freundinnen waren ihnen (ohne Ausnahme) schutzsuchend um den Hals gefallen. Einige gaben immer noch ängstliche Laute von sich.

Danach löste sich die Spannung und die jungen Frauen fingen erst an zu kichern, dann zu lachen und für den Rest der Geisterbahn kriegten sie sich vor Lachen nicht mehr ein. Die Kirmesbesucher, die vor dem Geisterhaus standen, sahen dann laut kichernde und lachende Frauen hinausgehen. Sie mussten darüber nachdenken, dass die beste Comedyshow der Welt abgelaufen ist. 

Der Schreck hatte eine spontane Adrenalinausschüttung verursacht, die einerseits in Paniksituationen die Angriffs- oder Fluchtreaktion unterstützt, andererseits auch einen Art Rausch verursacht, dessen Folge auch Glücksgefühle gepaart mit Lachen sein können.

Interessant fand ich die demonstrative Coolness der Frauen, abgelöst von der plötzlichen Panikreaktion, die keine Zeit ließ, sich einer erlernten Rolle gemäß zu verhalten und die dazu führte, dass spontaner und instinktiver Schutz beim männlichen Partner gesucht wurde. 

Ein solches durch plötzliche Angst ausgelöstes Verhalten ist das Ergebnis einer bereits Jahrmillionen dauernden Evolution. Es kommt trotz aller neumodisch erlernter oder aufgesetzter Rollenbilder in Extremsituationen spontan wieder hervor. Die Evolution hat nun einmal die älteren Rechte.

Link:

So wirkt Adrenalin im Körper


Zurück zur Kapitelübersicht 

Warum diese Seite / Schmerzforschung / Männergrippe / Multitasking / Intuition / Y-Chromosom / Lebenserwartung / Suizidalität / Hirnforschung / Herzinfarkt / Verschiedenes

2.

Ist Rücksichtnahme auf Frauen nicht mehr zeitgemäß?

In meiner Ausbildung zum Krankenpfleger plante unser Kurs die geführte Besichtigung einer Zeche unter Tage. Die Besetzung des Kurses war zu etwa 70 % weiblich. Eine Besonderheit gab es bei der Planung zu berücksichtigen: 

Es war Vorschrift, dass in einer Gruppe unter Tagen der Anteil an Frauen nicht hoch sein durfte und dem gegenüber eine Mindestanzahl an Männern gewährleistet sein musste. Aus Sicherheitsgründen fällt mal etwas passiert oder eine Frau plötzlich eine Unpässlichkeit hat. 

Die Empörung etlicher vorangehender Krankenschwestern war groß. Sie fühlen sich nicht gleichberechtigt behandelt.

Die Leitung der Bildungsstätte regelte das und der Kurs wurde in zwei Gruppen aufgeteilt, die an unterschiedliche Führungen durch die unterirdischen Gänge und Gewölbe der Zeche teilnahmen.


Im Verlauf dieser Führungen bekam eine junge Frau erhebliche Kreislaufprobleme und wurde notfallmäßig von einem Mitarbeiter der Zeche in einem Grubenfahrzeug wieder ans Tageslicht befördert, da ihr das Laufen nicht mehr möglich war. 

Eine andere Schwesternschülerin (es war die, die am lautesten gegen die Ungleichbehandlung der Geschlechter protestiert hatte), war auf einmal mitten in der Führung „völlig fertig“, konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und wurde für den Rest der Führung vom Schulleiter halb gestützt und halb geschleppt und durch immer wieder gutes Zureden zum motivierten Durchhalten. Im Nachhinein berichtete sie, sie habe sich vollkommen elend gefühlt und nicht mehr gewusst, wo vorne und hinten ist. 

Die ganze Angelegenheit wurde sehr selbstverständlich behandelt und war nach dem Ausflug auch kein Thema mehr. Aus Erfahrung bin ich mir sicher, wären es Männer gewesen, die derart dekompensiert wären, es hätte ein ziemliches Gelächter darüber gegeben und die Geschichte hätte weite Kreise gezogen.

Männliches und weibliches Verhalten wird nämlich häufig unterschiedlich wahrgenommen, bewertet und auch unterschiedlich toleriert. 



Dieses Kapitel ist neu und wird um neue interessante Beiträge aktualisiert.





Hinweis:

Es ist möglich, dass sich einige Menschen von den hier aufgeführten Fakten nicht überzeugen lassen wollen. Hat ein Mensch einmal eine vorgefasste Meinung, wird er oft darauf beharren , selbst wenn er überzeugende Gegenargumente wie zum Beispiel objektive Studien erfährt. Wenn jemand aus vermeintlich eigener Erfahrung (oder weil er es oft genug gelesen oder gehört hat) glaubt, dass „ magische Steine“ Krankheiten heilen können, lässt er sich auch nicht durch wissenschaftliche Gegenbeweise davon abbringen.

Ein gutes Beispiel dafür ist die Krankenschwester (oder Arzt/Ärztin), die 100 Blutentnahmen machen kann, bei denen die Männer keinen Piep von sich geben. Sagt aber nur ein „autsch“, schimpft sie reflexartig über die Wehleidigkeit der Männer, so, wie sie es durch gewisse Meinungstrends ( Male Bashing ) gelernt hat. Das Prinzip wehleidiger Mann prägt sich dadurch in ihrem Gedächtnis ein und wird so zu einer Überzeugung, die, so glaubte sie, durch vermeintlich eigene Erfahrung entstanden ist ( Wahrnehmungsfehler durch Stereotype ). In der Psychologie spricht man in solchen Fällen von einem Beurteilungsfehler , dessen Entstehung auch durch gewisse populäre Meinungstrends begünstigt wird, die oft durch die Medien ( Male Bashing ) in den Köpfen getragen werden. Frauen, die „autsch“ sagen, toleriert die Krankenschwester dagegen einfach. Frauen, die keine Miene verziehen, sind ihr zusätzlich jedes Mal eine Bestätigung, dass Frauen unempfindlicher sind als Männer. Das Ganze spielt sich wie so vieles unbewusst ab.

Tatsächlich zeigen Studien , dass Frauen sowohl als Männer unter Spritzenangst leiden (Injektionen, Blutentnahmen etc.) und auch schneller "autsch" sagen (siehe Ergebnisse der Schmerzforschung im Kapitel Schmerzforschung ). Auch unter Blutphobie (Übelkeit bis Ohnmacht beim Anblick von Blut) leiden Frauen sowohl allgemein als auch allgemein unter Angststörungen. Allerdings werden Angst- und Schmerzäußerungen der Männer stärker bewertet und wahrgenommen, weil wir dem weniger Toleranz entgegenbringen.